Artist Sabine Gerstacker, schoene wilde Bilder
 
Artist Gerstacker Schöne Wilde Bilder in Öl und Druckgraphik
      Künstlerin Sabine Gerstacker aus Laufen

Münchner Merkur/Starnberg vom 28. April 2008
Bilder, die Gefühl und Intellekt gehörig beanspruchen

Sabine Gerstackers „Schöne wilde Bilder" in heiteren und kräftigen Farben sind voller Lebensfreude

Von Rafael Sala

Holzhausen - Zugegeben, es ist schwer, die Gemälde und Kunstdrucke von Sabine Gerstacker dem zuzuordnen, was sie darstellen sollen. „Schöne wilde Bilder" heißen die zahlreichen Exponate der Malerin aus Laufen an der Salzach, die derzeit im Foyer und im Untergeschoss des BVS-Bildungszentrum in Holzhausen zu sehen sind - und sie alle haben einen gemeinsamen Nenner: Sie sind aus der Liebe zum Süden und zum Mittelmeer entstanden.

„Phönizisch" heißt etwa ein Gemälde in Öl, ein anderes „Meltemi - griechischer Südwind" und wieder ein anderes „Mai in Portugal". Nichts in diesen Bildern deutet indes auf irgendwelche Landschaften, geschweige denn auf eine konkrete Geografie hin. Sie zeichnen sich vielmehr durch eigenwillige Farbkompositionen und scheinbar planlose Umrisse aus, die das Gegenständliche erst auf den zweiten Blick freigaben.

Genau das macht sie so sehenswert: Der Betrachter muss sich gehörig anstrengen und Gefühl und Intellekt gleichermaßen beanspruchen, um dem Geheimnis dieser Bilder auf die Spur zu kommen. Wenn dies gelingt, dann genießt er allerdings den Vorzug, Bild- und Symbolsprache mühelos verknüpfen zu können. Dann werden die Bilder zu einer Metapher. Dann verwandeln sich die blauen Rechtecke, die in „Meltemi" inmitten eines pastelfarbenen Farbenmeers „eingeblockt" sind und in eine Richtung getrieben werden, tatsächlich in Windstöße des Südens, die die Glut der Sahara in sich tragen und trotz ihrer Klobigkeit vor Lebensfreude nur so strotzen.

Überhaupt sind Gerstackers Bilder voller Lebensfreude: Kaum ein Tupfer Schwarz ist vorhanden, es überwiegen heitere und kräftige Farben, die mal wolkenartig zusammen geballt sind, sich mal in weiten Flächen verlieren oder auch naive Formen nachzeichnen, um die Welt wie mit Kinderaugen zu erfassen.

So entsteht etwas Märchenhaftes, das jedoch nie in ein Klischee naiver Weltflucht gepresst wird. Es geht Gerstacker um Kraft, Ursprünglichkeit, Frische:

„Ich verlasse in meinen Bildern die gewohnte Statik mit dynamisch bewegter Fluktuation, Überlagerung und Durchdringung der Farben", erläutert die Künstlerin, die unter anderem im umbrischen Perugia studiert und den Förderpreis des Münchner Kunstvereins gewonnen hat.

Dabei sind ihre Werke das Ergebnis einer langen Überlegung, nichts ist aus der bloßen Intuition heraus entstanden, wie Gerstacker verrät: Zu jedem Bild gebe es zahlreiche Skizzen.

„Schöne wilde Bilder"
von Sabine Gerstacker ist noch bis Freitag, 30. Mai, im BVS-Bildungszentrum Holzhausen zu sehen. Geöffnet ist die Ausstellung täglich von 10 bis 17 Uhr.


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Sabine Gerstacker * "Schöne Wilde Bilder"
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